Nun schaffe ich es endlich mal wieder einen Blockeintrag zu
verfassen. Das liegt daran, dass die Kinder jetzt in die Herbstferien gehen und
ich endlich mal wieder die Zeit dafür finde.
Lena und ich haben uns inzwischen sehr gut eingelebt. Es ist
zwar durchaus manche Tage noch sehr anstrengend die Klassen zu unterrichten,
aber man bekommt das Gefühl die Kinder gewöhnen sich langsam an uns. Wir haben
uns verschiedene Methoden ausgedacht, wenn die Kinder nicht auf uns hören
wollen. Z.B. lassen wir sie an der Wand in die Hocke gehen, geben ihnen
Strafarbeiten auf und lassen sie nachsitzen. Diese Maßnahmen sind leider
notwendig um uns den gewissen Respekt als Lehrer zu verschaffen. In Klasse 3
haben wir zudem letztens einen Test in Deutsch geschrieben mit den ersten Basic Sachen,
die wir ihnen beigebracht haben. Dieser fiel mit gerade mal einem A, drei C und
dem Rest schlechter nicht sonderlich gut aus. Für das Zwischenzeugnis haben wir
jetzt die Noten für Art und PE fertiggestellt (Deutsch steht nicht auf dem
Zeugnis, da es nicht vom Government vorgegeben ist). Wir sind sehr zufrieden
mit den meisten Kids.
Außerdem habe ich vor ca. 1 ½ Monaten angefangen die
Blockflöte zu unterrichten. Hierfür treffe ich mich mit jew. 2 Gruppen (den
Jüngeren und den Älteren) einmal die Woche in dem Kindergarten. Es bereitet
ihnen viel Freude und sie sind mit voller Motivation dabei. Lena gibt regelmäßig Zumba- Stunden, was den
Kindern sehr gut gefällt.
Am Wochenende wird weiterhin getanzt, wenn wir mit unserer
Musikbox ins Hostel kommen. Die Kinder freuen sich dann immer riesig und keiner
hält mehr still. Auch zu dem deutschen Song ‚Diskopogo‘ von den Atzen wissen
sich die Kinder inzwischen sehr gut zu bewegen :D.
Die wohl wunderbarste Neuigkeit ist, dass wir wieder
Leitungswasser haben!! Seit dem feststand, dass weitere Frauen bei uns einziehen
sollten, die den Unterricht vorrübergehend für zwei Schwestern übernehmen,
kamen endlich mal ein paar Mechaniker, die das ganze wieder in Schwung gebracht
haben. Es ist so wunderbar :D. Mit den memes (Frauen) verstehen wir uns bis
jetzt recht gut und sie scheinen sehr unkompliziert.
Unser Essen ist sehr einfach hier im Busch; wir können uns
abwechselnd Reis, Butnus (Kürbisart), Makaroni und in seltenen Fällen Kartoffeln kochen. Dazu
gibt es eine Soße, manchmal Bohnen und gelegentlich Würstchen oder Hühnchen. Im
Moment ist Wassermelonensaison, was Lena und mir sehr entgegenkommt.
Nun möchte ich noch etwas über meine Reise nach Opuwo/
Windhoek und unsere Reisepläne erzählen:
Lena und ich sind Mitte März mit weiteren Voluntairen nach Opuwo gefahren, wo
wir zwei weitere Freiwillige besucht haben. Es war super interessant, da wir
viele Himbas und Hereros (verschiedene Völkergruppen Namibias) getroffen haben.
In Windhoek wurden wir am 21. März zu einer Geburtstagsfeier eingeladen. Es war
außerdem der 25. Geburtstag Namibias und der in Namibia groß gefeierte ‚Independence-Tag‘.
Da wir gehört haben, man bekäme dort ein gratis T-Shirt, als Andenken an diesen
Tag setzten wir uns um 6 Uhr morgens in einen der kostenfreien Busse und fuhren
zum Olympia- Stadion. Dort standen wir zwei Stunden im Regen bevor das Tor aufgemacht
wurde. Nachdem wir uns dann in der Schlange noch etwas zerquetschen ließen, bekamen
wir dann endlich unser langersehntes T- Shirt :D. Schließlich konnten wir die Show
rund um den neuen Präsidenten Hage Geingob genießen.
In dem nächsten freien Monat wollen Lena und ich zu den
Victoria falls fahren, die an der Grenze zu Sambia, Botswana und Simbabwe
liegen. Danach reisen wir mit Freunden mit dem Zug und Bus weiter durch Sambia um
dort die anderen Freiwilligen von unserer Organisation zu besuchen. Ich denke es werden
wieder mal aufregende Ferien...
Insgesamt fühle ich mich sehr wohl hier in
Afrika. Man beginnt Dinge mehr zu schätzen und erfährt, dass man wirklich gar
nicht so viel braucht im Leben. Unter
anderem die Kinder, das sonnige Wetter und die Gelassenheit der Afrikaner
machen einen unglaublich sorgenfrei und glücklich.
So, bis demnächst! Kalapo nawa (Machts gut)!
Nora
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