Sonntag, 14. Juni 2015

Feel at home

Nach 2 Monaten schaffe ich es mal wieder einen Blockeintrag zu verfassen.
Ich muss dazu sagen viel ist aber auch nicht passiert in letzter Zeit.

Lena und ich sind so in unseren Alltagstrott gekommen. Morgens um kurz vor sieben aufstehen, frühstücken und um kurz vor 8 zur Schule gehen. Dort singen wir dann alle zusammen die Nationalhymne und beten. Nach dem Unterrichten, das momentan wirklich erstaunlich gut läuft kochen und essen wir dann gemeinsam. Nachmittags gehen wir immer nochmal zu den Kindern und beschäftigen uns mit ihnen. Auch, wenn wir lediglich nur da sitzen, freuen sie sich jedes Mal. Sie labern uns zu oder fangen an uns zu flechten.
Ein bis zwei mal gebe ich zudem weiterhin die Flötenstunde, wo die ersten Kinder echte Fortschritte machen und ich mit ihnen erste einfach Lieder anfange zu spielen. Wenn wir mal etwas Abstand von den Kindern brauchen, gehen Lena und ich einfach im Busch spazieren oder ich gehe joggen.
Jeden Freitag ist weiterhin unsere bekannte Tanzparty, wo die Kinder sich jedes Mal riesig drauf freuen. Außerdem zeigen wir den Kindern hin und wieder einen Film in der 'Essenshall'. Letztens zeigten wir ihnen 'König der Löwen', welchen sie sehr mochten.
Wir genießen es möglichst viel Zeit mit den Kindern zu verbringen. Die Kinder lieben jeden so, wie er ist, was ein unglaublich schönes Gefühl ist; so akzeptiert zu werden, wie man ist.

Zur Zeit ist wieder einmal Wasserausfall und das jetzt schon seit einer halben Woche. Ich hoffe, dass das Problem sich bald lösen wird. Wir bekommen das Wasser momentan aus dem Container, müssen aber sehr sparsam sein.

Zudem ist es sehr kalt geworden in Namibia! Sobald die Sonne weg ist, was schon um 18 Uhr abends ist, muss man lange Hose und Jacke tragen ansonsten friert man... Die Kinder hier tragen sogar Handschuhe, Mütze und Schal, was in Lenas und meinen Augen dann doch etwas übertrieben ist. Aber; sie sind halt nichts gewohnt! :D

Neues gibt es eigentlich nur, dass Lena und ich uns letztens in Windhoek tattoowieren lassen haben. Ich trage nun stolz den Afrikakontinenten mit einem Elefantenkopf an meinem Fußgelenk. Das Ganze ist eine Erinnerung an dieses unvergesslich, erlebnisreiche Jahr und ein 'Liebesbeweis' an dieses tolle Land. Zudem waren wir an dem Wochenende noch auf einem Konzert von Trey Songz, was echt super war!

Auch der Urlaub in Sambia war sehr schön. Die Viktoria- falls waren unglaublich. Mit was für einer Gewalt tonnen von Wasser dort herunter kommen, war wirklich beeindruckend! In Lusaka haben wir eine Elefantenaufzuchtstation besucht und waren in ziemlich europäischen Malls schoppen. Danach haben wir uns auf den Weg in den tiefsten Busch gemacht um unsere Freunde in Kasaba zu besuchen. Hierfür sind wir 4 h Schotterweg gefahren und das zu siebt in einem Taxi! :D Auf dem Rückweg haben wir von Livingstone aus eine Botswana-Chobe- Nationalpark- Tour gestartet. Zuerst sind wir 3h über den 'Chobe River' auf einem Boot gefahren, wo man unzählige Elefanten gesehen hat und ein paar Hippos. Danach ging es weiter mit einem 'Gamedrive', wo wir mit einem Geländewagen durch den Nationalpark gefahren sind. Hier haben wir auch nochmal viele Tiere gesehen, wie z.B. Giraffen, Büffel, lauter Antilopen und aus einiger Entfernung sogar eine Löwin!

Es ist echt witzig, wie sehr man sich hier an die Kultur der 'Owambo Menschen' und das Leben generell anpasst. Wir sind total daran gewöhnt mit dem Shuttle über 10 h zu unserem Ziel zu fahren und auch erst einmal 3 h darauf zu warten bis dieses losfährt. Zudem beherrschen wir mittlerweile einwandfrei die Begrüßung auf oshiwambo und den typischen Handschlag dazu. Wenn man sich jemanden vorstellt, macht man dies mit einem höflichen Knicks dabei. Das Verbrennen von Müll ist zu unserem Alltag geworden. Genauso, wenn man Sachen entgegennimmt oder weiterreicht. Auch an den am Anfang etwas Seltsamen 'Oshifima'  (Porridge) haben wir uns recht gut gewöhnt. Die Schwestern meinten auch schon, dass wir davon etwas zugenommen hätten. Es heißt dann immer; "Oh Nora, you are getting fat!". Da kennen die Afrikaner keine Hemmungen dir das direkt ins Gesicht zu sagen. Aber eigentlich wird es nur positiv gesehen, wenn man an Gewicht hier in Afrika zulegt. Menschen mit etwas mehr auf den Rippen haben laut den Afrikanern wenig Stress und ihnen geht es besonders gut.

Und das geht es uns wirklich hier. Ich fühle mich immer noch sehr wohl hier und möchte gar nicht an meinen Abschied denken. Klar, freut man sich auf seine Leute, aber Oshipeto ist einfach zu einem zweiten Zuhause geworden und es wird herzzereissend für mich all die süßen Kinder hier zurückzulassen.

Aber das Wichtigste ist wohl die kommende Zeit, die uns noch bleibt zu genießen. Das werde ich unter anderem auch, wenn meine liebste Isi im August zu Besuch kommt! :)

So, bis demnächst!

Allerliebste Grüße aus dem wunderbaren Namibia <3

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